Satire: Semjon Slepakow über die Qualität russischer Produkte

Normalerweise werben Markenhersteller in Russland damit, dass ihre Produkte nicht aus russischer Produktion stammen. Das „Kauf-russisch“-Argument von einheimischen Herstellern konnte bei Verbrauchern bisher wenig Punkten. Warum das so ist, erklärt der russische Barde Semjon Slepakow in seinem Lied: „Kauf scheiße“. 22 Jahre nach dem Ende des Sowjetkommunismus sind die meisten in Russland produzierten Konsumgüter noch lange nicht auf „Westniveau“. Hier der Text auf deutsch, als Link der Barde mit seinem Lied auf Youtube:

„Kauf dir Scheiße, Mann!

In allen Läden heute
Werden nur Importwaren angeboten,
Und der böse Westen
Verdient sich eine goldene Nase dran.

Die Qualität der Waren
Ist ausgesprochen gut
Sie zu übertreffen
Fällt uns gar nicht leicht.

Russische Produkte
Werden wenig nachgefragt,
Bei allem hinken wir hinterher
Nur bei Zigaretten sieht‘s etwas besser aus.

Die Schuhe sind wie für Mutanten
Die Möbel – für Gorillas,
Und unsere Autos
Scheint der Teufel entworfen zu haben,

Die Straßen bei uns sind für Lahme,
Unsere Mode – für Blinde,
Unsere Rasierklingen sind für Todesmutige,
Unsere Filme – nur für Deppen gemacht.

In dieser nicht einfachen Lage,
für unser Land
Müssen wir uns alle
zusammenraufen!

Unterstütze den vaterländischen Produzenten…
Und zwar sofort!
Selbst wenn irgendetwas abstoßend sein sollte,
Wollen wir ein Auge zudrücken.

Wenn dir deine Heimat
sehr am Herzen liegt
Bist du ihr das einfach schuldig,
Greif ihr unter die Arme, Mann!

Kauf ein Stück Scheiße und unterstütze (damit) Russland.
Kauf ein Stück Scheiße, du bist doch Patriot.
Kauf ein Stück Scheiße, sei so nobel.
Kauf ein Stück Scheiße – gib dem Land einen Ruck.

Schenk der lieben Freundin zum Geburtstag
Keine Tiffani-Ohrringe sondern ein Stück Scheiße,
Und um sie dann aufzuheitern
Lade sie ins Kino ein, zum russischen Film.

Mach Urlaub nicht in Italien, sondern in Anapa,
(genieß den Scheißurlaub)
Zieh keine Armani an, sondern irgendwelche Beinkleider
(geschneidert in Twer)
Schenk Mutter und Vater einen Kühlschrank
(der zehn Tonnen wiegt)
Füll ihn dann mit Erzeugnissen aus unserem Land!
(ruf dabei gleich die 112 an!)

Unterstütze den vaterländischen Produzenten…
(den, der Scheiße erzeugt)
Zeig dich rum in einem grünem Mantel aus Synthetik-Lederersatz
(sei einfach abstoßend)

Opfere dein Wohlbefinden
Und die Gesundheit deiner Nächsten gleich mit,
Damit unsre Wirtschaft
Wieder aufleben kann.
Kauf Scheiße und unterstütze Russland,
Rauch Scheiße und fahr in Scheiße rum,
Trage Scheiße, ist doch egal, dass es Scheiße aussieht,
Schenk Scheiße den lieben Kleinen und der Alten.

Kauf dir Scheiße, trau dich was!
Ist zwar Scheiße, aber es ist unsere vaterländische Scheiße
Kauf Scheiße, das Land wird dir das nie vergessen,
Sei kein Arsch, kauf schneller Scheiße!
Kauf dir Scheiße, Mann!“

Übersetzung: Milen Radev

https://www.youtube.com/watch?v=-e00TPb9HmI

Ukraine im März 2014: Wer in der Gunst vorne ist

Aktuelle Umfrage zu der Präsidentenwahl in der Ukraine am 25.Mai, veröffentlicht von der Ukrainska Prawda. Demnach liegt der Oligarch, „Schoko-Milliardär“ und Majdan-Unterstützer Poroshenko (http://de.wikipedia.org/wiki/Poroschenko ) , der soeben seine Kandidatur verkündete, in der Wählergunst mit 24,9 Prozent weit vorne. Dahinter auf Platz 2 mit 8,9 Prozent Klitschko, knapp gefolgt von Julia Timoschenko mit 8,2 Prozent. Zwei Kandidaten aus dem bisherigen Lager der „Partei der Regionen“, Tihipko (7,3 Prozent, http://de.wikipedia.org/wiki/Tihipko ) und Dobkin (4,2 Prozent, http://de.wikipedia.org/wiki/Mychajlo_Dobkin ) dahinter, wobei sie zwei verschiedenen Lagern zuzurechnen sind, denn anders als Tihipko steht Dobkin, bisher (von Präsident Janukowitsch ernannter) Verwaltungschef des Bezirks Charkiw, nunmehr für einen russisch-separatistischen Kurs. Die Kandidaten der vielzitierte ukrainische Rechten liegen in der Umfrage bei 1,7 Prozent (Swoboda-Chef Tyahnybok) und 0,9 Prozent (Rechter Sektor-Chef Dmitro Jarosch). Zu diesem Segment kann man noch den Rechtspopulisten Oleh Ljaschko rechnen, der bei 3,5 Prozent liegt.

Жириновский: свои заявления, будто бы сейчас 1920 год, а не 2014

„Конечно, мы также слышим такие слухи, но мы относимся к ним как к недостаточно серьезным, особенно по поводу заявления господина Владимира Жириновского, поскольку вполне понятно, что он все еще существует и делает свои заявления, будто бы сейчас 1920 год, а не 2014“, – отметил Прашл.
Больше читайте здесь: http://112.ua/obshchestvo/k-nemcam-prihodit-ponimanie-chto-agressiyu-rossii-k-ukraine-neobhodimo-ostanovit-zhurnalist-superillu-39125.html

Rahr: „Ja, natürlich, ein Informationskrieg wird geführt“

Kurz zusammengefasst: Sanktionen gegen Russland wird es keine geben, sobald sich die deutsche Regierung aus dem US-Würgegriff befreit hat. Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ist übertrieben, aber verständlich. Und die deutschen Medien verbreiten genauso üble Propaganda wie Putins Hofschreiberlinge in Moskau. So könnte man den in Deutschland als Russland-Experten durch Talk-Shows und Kommentarspalten gereichten Wintershall-Lobbyisten Alexander Rahr verstehen, hier bei seinem Auftritt in der Sendung “Spezialni Korrespondent” im Russischen Hauptkanal “Rossija 1″. Hier die ganze Sendung unter diesem Link, Alexander Rahrs Auftritt ab Minute 53:  http://russia.tv/video/show/brand_id/3957/episode_id/976615

Wortlaut der Diskussion ab Minute 53 in Auszügen, übersetzt aus dem Russischen:

Moderator:
„Wie kommt es, dass zwischen zwei so grossen Nationen, die gemeinsam gegen den Nazismus kämpfen, nun sogar über Sanktionen gesprochen wird“?

Rahr:
„Ich bin der gleichen Meinung wie Sie. In Deutschland kennt man seine Verantwortung. (…) Die Wirtschaft in Deutschland ist gegen Sanktionen. Wir müssen verstehen, dass wir nun eine bestimmte Phase durchleben, an deren Ende es aber keine Wirtschaftssanktionen von europäischer Seite geben wird. Deutschland muss man auch verstehen, es ist in einen transatlantischen Konsens eingebettet und muss diesen beachten. Wenn Deutschland sich mit Russland anfreundet, so werden es die europäischen Partner beschuldigen hinter ihrem Rücken mit Moskau zu verhandeln. Deshalb muss Deutschland derzeit eine sehr weise und vorsichtige Diplomatie walten lassen, damit wir zu einem gemeinsamen Verständnis der Situation zurückkehren können“.

Moderator:
„Wenn eine solche Situation mit der deutschsprachigen Minderheit in der Ukraine entstehen würde und man sie wegen ihrer Sprache und Abstammung verfolgen würde – was würde Deutschland in einem solchen Fall tun“?

Rahr:
„Ich denke, Deutschland würde sich direkt an den Sicherheitsrat der UN wenden und eine Untersuchung der UN fordern. Es würde natürlich nicht mit militärischen Mitteln eingreifen, da es dazu nicht die Mittel und den Willen hat. Aber wenn es so etwas geben würde, wenn Deutsche irgendwo abgestochen würden, würde Deutschland klar Partei ergreifen“.

Moderator:
„Jetzt gibt es einen Informationskrieg um die Ukraine. Sind die Ereignisse bei Ihnen in Deutschland auch an erster Stelle in den Nachrichten“?

Rahr:
„Ja, natürlich, ein Informationskrieg wird geführt. 70 Prozent der Nachrichten basieren auf den Ereignissen in der Ukraine. Viele verschärfen die Situation und provozieren Skandale. Und es existieren derzeit leider Informationsräume und somit eine russische und eine westliche Wahrheit. Viele Politiker haben ein unterschiedliches Bild der Vorgänge in Kiev, einige waren auf dem Maidan. Die russischen Delegationen, die zu uns kommen zeichnen ein anderes Bild. (…) Ich hoffe, in naher Zukunft werden wir wieder zu einer gemeinsamen Betrachtungsweise der Ereignisse zurückkehren (an Georgien erinnernd)“.

Die ganze Sendung unter diesem Link, Rahrs Auftritt ab Minute 53: http://russia.tv/video/show/brand_id/3957/episode_id/976615

Путин 12/2013: „Ничего с Крымом не происходит“

Putin: „You compared the situation in South Ossetia and Abkhazia to the situation in Crimea. I think that this an incorrect comparison. Nothing happens with the Crimea similar to what happened in South Ossetia and Abkhazia.“http://kremlin.ru/news/19859
„Вы сравнили ситуацию в Южной Осетии и Абхазии с ситуацией в Крыму. Считаю, что это некорректное сравнение. Ничего с Крымом не происходит подобного тому, что происходило с Южной Осетией и с Абхазией.“
Wladimir Putin auf einer Pressekonferenz am 19. Dezember 2013

EASTBlog – Deutschland- und Osteuropa-Blog des Journalisten Gerald Praschl