Der Aufstand – Juni ’53 – Augenzeugen berichten

Der Aufstand . Juni 53 - Augenzeugen berichten, Gerald Praschl, Hannes Hofmann, Verlag Das neue Berlin, 2003
Der Aufstand . Juni 53 – Augenzeugen berichten, Gerald Praschl, Hannes Hofmann, Verlag Das neue Berlin, 2003

„Der Aufstand Juni ’53“.

Packende Zeitzeugenberichte zum 17. Juni 1953: Die Ereignisse aus der Sicht von Beteiligten und Betroffenen.

Wie kam es zu der Erhebung im Osten Deutschlands? Was geschah an diesem Tag? Wie wurde der Aufstand niedergeschlagen? Was am Vorabend des 17. Juni 1953 als spontane Demonstration beginnt, führt schnell zu einem Aufstand. Die Aufständischen verlangen Senkung der Normen und Preise, bald werden auch politische Forderungen nach freien und geheimen Wahlen, Meinungs- und Pressefreiheit laut.
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Die Aufständischen des 17. Juni 1953 haben wenig Mühe, die kleine Minderheit der Machthaber und ihrer vom Sozialismus begeisterten  Anhänger in der jungen DDR in die Flucht zu schlagen. Die Macht der SED steht in diesen Jahren noch auf sehr tönernen Füßen, die später gefürchtete DDR-Staatssicherheit ist noch ein kleiner, überschaubarer Apparat, dessen Dienststellen binnen Stunden gestürmt werden.  Doch gegen die schwerbewaffneten sowjetischen Streikräfte, die in ihrem Land stationiert sind, haben sie keine Chance. Die Sowjets setzen mit Panzern und Maschinenpistolen ihre Macht durch und der Aufstand scheitert. Die Zeitzeugenberichte belegen aber auch, dass dem sowjetischen Oberkommando und auch den meisten niederen Diensträngen der Sowjet-Armee an unnötigem Blutvergießen nichts gelegen ist – obwohl der Krieg gegen Deutschland damals gerade erst 8 Jahre her ist.  Sie setzen ihre Überlegenheit vergleichsweise behutsam ein. Trotzdem fließt Blut. Einige Aufständische werden standrechtlich hingerichtet wie in Jena. Andere sterben im wilden Kugelhagel wie in Leipzig. Aber auch einige Vopos und Stasi-Leute sterben, erschossen von Aufständigen, wie in Magdeburg. Viele der echten oder vermeintlichen Aktivisten des Aufstandes trifft später die Rache der SED. Als „faschistische Konterrevolutionäre“ werden sie verurteilt.

Unabhängig von ihren politischen Präferenzen erscheint vielen Menschen im heutigen Deutschland – 2003 – der damalige Aufstand gegen die SED-Kommunisten politisch verdächtig. Im Hinterkopf haben sie viele Fragen und Verdachtsmomente: Wie viele alte Nazis waren denn da in Wahrheit dabei? War das etwa alles von westlichen Geheimdiensten gesteuert? Ging es den Aufständischen vielleicht nur um geringere Arbeitsnormen und mehr Lohn und gar nicht um den Sturz des Kommunismus und wurde das dann vom Westen nur hochgespielt?

Aus genau diesen Gründen war der 17. Juni 1953, im Westen Deutschlands bis 1990 als „Tag der Deutschen Einheit“ Nationalfeiertag, bei den Nachgeborenen im Westen ein ungeliebter Gedenktag. Und bei den Ostlern sowieso aufgrund der strengen Zensur im SED-Staat ein Tabu-Thema. Heute, 50 Jahre später, ist die Zonengrenze gefallen und der Weg frei für Interviews mit denen, die wirklich dabei waren. Aufständische, aber auch Menschen, die damals bei der SED oder der Volkspolizei auf der anderen Seite standen. Sie erzählen im Buch „Der Aufstand“, was wirklich geschah…

DER AUFSTAND. JUNI ´53-ZEITZEUGEN BERICHTEN

Hrsg. Jochen Wolff, Autoren:Gerald Praschl, Hannes Hofmann

Verlag Das Neue Berlin

Berlin, 2003

ISBN 3-360-01229-1

EURO 9,90