Die “ukrainisch Unierten”, Ostern und die “Schuhe des Fischers”

Ostermesse in der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche von Szczecin/Stettin in Polen. Hab während der Messe nicht fotografiert, von daher hier nur ein kurzer Eindruck vor der Messe. Es gab auch Fürbitten, die Heimat möge von Krieg verschont bleiben. In Polens westlichster Stadt gibt es bis heute eine kleine Gemeinde dieser westukrainischen Kirche, deren Priester und Gläubige von den Sowjets vom sowjetischen Einmarsch in ihren (vor 1939 zu Polen und vor 1918 zu Österreich-Ungarn gehörenden) Gebieten 1944 bis zum Ende der Sowjetunion verfolgt wurden. Anders als die Orthodoxen waren diese seit 1593 mit der römisch katholischen Kirche “Unierten” auch zur mittleren und späten Sowjetzeit verboten. Viele ihrer Priester waren in politischer Haft, der bekannteste war ihr geistiges Oberhaupt Jossyf Slipyj, der nach der Einnahme Lembergs durch die Sowjets 1945 inhaftiert wurde und anschliessend bis 1963 in sibirischer Verbannung lebte. Slipyj wurde 1963 freigelassen, ging nach Rom und war dort bis zu seinem Tod 1984 Kardinal der katholischen Kirche. Der 1968 gedrehte Hollywood-Film “In den Schuhen des Fischers” mit Anthony Quinn als Lemberger Bischof, der Papst wird, griff seine Geschichte auf- nur das Slipyj nie Papst wurde, dafür 1978 der polnische Kardinal Karol Wojtyla. Weltweit zählen die “Ukrainisch-Unierten” heute rund 5 Millionen Gläubige, die meisten leben in der Westukraine, wo die Kirche seit dem Ende der Sowjetunion aus dem Untergrund wiedererstand. Slipyjs sterbliche Überreste kehrten 1992 nach Lemberg zurück.http://de.wikipedia.org/wiki/Jossyf_Slipyj