Hintergrund: Die Schlacht von Stalingrad 1942/43

StalingradKarteHunderttausende deutsche und 600 000 Sowjet-Soldaten starben in der knapp 6 Monate dauernden Schlacht um Stalingrad. Überlebende der deutschen Wehrmacht berichten 60 Jahre später, im Winter 2002/2003, von ihren schrecklichen Erlebnissen und wie sie heute darüber denken.
Meine Berichte über meine Treffen mit den Stalingrad-Überlebenden Falk Patzsch, Johannes Hellman, Max Adler und Erich Burkhardt lesen Sie hier.

Bewegende Briefe eines Stalingrad-Soldaten, Helmut Horstmann, der nie zurückkehrte, lesen Sie hier.

Hintergrund: Entscheidung an der Wolga

Hitlers Angriff. Im Juni 1941 überfiel Hitler-Deutschland die Sowjetunion. Hitler wollte in einem »Blitzkrieg« in wenigen Monaten Russland bis zum Ural erobern, die Russen von dort vertreiben bzw. sie vernichten und das Reich des sowjetischen Führers Stalin zerschlagen. Zwei Jahre vorher, zu Beginn des Weltkriegs 1939, waren die Diktatoren noch Verbündete gewesen, als sie gemeinsam Polen überfielen und es zerschlugen. Mit dem ebenso verbrecherischen Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion begann das schrecklichste Gemetzel der Weltgeschichte.

Der Vernichtungskrieg. Die Sowjetunion beklagte besonders viele Opfer. 20 Millionen Sowjet-Bürger kamen im Zweiten Weltkrieg ums Leben. Als Soldaten, viele aber auch als zivile Opfer von Hitlers Vernichtungsfeldzug hinter der Front. Zielgerichtet wurden u.a. die in den eroberten Gebieten zahlreichen Juden von dazu speziell eingesetzten deutschen SS-Truppen ermordet. Ziel des gesamten Feldzugs war, das gesamte eroberte Gebiet der nationalsozialistischen Ideologie folgend bis zum Ural zu „germanisieren“ und die einheimische russische Bevölkerung zu vertreiben, zu vernichten, bzw. als „Untermenschen“ zu versklaven. Insbesondere in der nichtrussischen  Bevölkerung der Ukraine und der baltischen Staaten rekrutierte das nationalsozialistische Regime dabei viele Helfer.

Der Sturm auf die Wolga. Hitlers »Blitzkrieg«-Strategie scheiterte im Dezember 1941. 17 Kilometer vor Moskau stoppte die Rote Armee Ende 1941 seinen Vormarsch. Daraufhin versuchte es Hitler 1942 mit einer neuen Taktik. Er wollte bis zur Wolga und dem weit südlich und östlich von Moskau gelegenem Kaspischen Meer vorstoßen, die Ölquellen von Baku in Besitz nehmen, die Sowjets damit vom Treibstoff-Nachschub abschneiden. Anfang August 1942 stand die 6. Armee der Wehrmacht unter General Paulus mit 300 000 Mann vor Stalingrad, dem früheren ( und heutigen Wolgograd), die Stalin auf seinen Namen getauft hatte. Hitlers Ziel: die Stadt zu erobern und damit die Wolga unter deutsche Kontrolle zu bringen. Vor dem Einmarsch wurde die Stadt vollständig von deutscher Artillerie zerstört.

Madonna von Stalingrad

Die berühmte „Madonna von Stalingrad“. Eine Zeichnung eines deutschen Wehrmachtsoffiziers, der Weihnachten 1942 in Stalingrad eingeschlossen ist und sicher keine Hoffnung mehr hat, lebend dem Kessel und dem von Hitler und den Nazis angezettelten Wahnsinn lebend zu entkommen. Doch der offenbar gläubige Christ zeichnet diese Madonna, um mit seinen Kameraden Weihnachten zu feiern.Seine Botschaft: Licht, Leben, Liebe.

Der Kessel von Stalingrad. Drei Monate lang kämpften deutsche ( und die mit ihnen verbündeten rumänischen, italienischen und kroatischen Truppen) und sowjetische Truppen um die Stadt und das umliegende Gebiet westlich der Wolga (siehe Karte oben). Es war die wichtigste Entscheidungsschlacht des Krieges. Hitler wie Stalin hatten ihren Soldaten befohlen, keinen Meter zurückzuweichen. Wer es dennoch tat, wurde als Deserteur von den eigenen Leuten erschossen. Im November gelang es Stalin, die gesamte 6. Armee einzuschließen. General Paulus und seine noch 260 000 Mann saßen in der Falle. Ihre einzige Hoffnung war es, einen Ausbruch zu wagen. Doch Hitler verbot das, wollte Stalingrad nicht preisgeben. Er befahl Paulus, sich »einzuigeln«. Versprach, die Truppe aus der Luft zu versorgen. Und sie bald von außen zu befreien.

Der Tod.  Immer weniger Lebensmittel kamen durch, der letzte versuchte Befreiungsschlag zu Weihnachten 1942 scheiterte. Immer mehr Soldaten starben. Mehrmals bat Paulus Hitler um die Genehmigung, kapitulieren zu dürfen. Doch Hitler befahl »durchzuhalten«. Und Paulus hielt sich an diesen Befehl, obwohl inzwischen täglich 1 000 Soldaten verhungerten und erfroren. Es gab sogar Fälle von Kannibalismus in der Truppe. Auf Sowjet-Seite fielen 600 000 Soldaten.

Das bittere Ende. Paulus ging am 31. Januar 1943 mit den Resten der 6. Armee in Kriegsgefangenschaft. Kurz zuvor hatte er Hitler per Telex noch zum 10. Jahrestag seiner Machtergreifung gratuliert. Die letzten deutschen Soldaten ergaben sich am 2. Februar. Nur einige Zehntausend konnten zuvor noch verletzt ausgeflogen worden. Von den 91 000, die in Gefangenschaft gingen, kehrten nur 6 000 in die Heimat zurück. Die anderen starben an Unterernährung, Krankheit und Seuchen in sowjetischen Lagern.

Wendepunkt im Krieg. Die Schlacht um Stalingrad markierte die Wende im Zweiten Weltkrieg. Die Sowjetarmee stoppte mit der Kesselschlacht an der Wolga den deutschen Vormarsch. Nach zwei weiteren vernichtenden Kriegsjahren mit Millionen von Toten standen die Sowjettruppen vor der deutschen Hauptstadt Berlin. Am 30. April 1945 beging Hitler dort Selbstmord in seinem Bunker an der Wilhelmstraße. Am 2. Mai fiel die letzten Rste der deutsche Hauptstadt, das am Ende von deutschen Truppen noch gehaltene Stadtgebiet zwischen dem Alexanderplatz und dem Brandenburger Tor. Bei der Kapitulation am 8 bzw. 9. Mai 1945 ergaben sich auch die noch in einigen kleinen Gebieten in Schleswig-Holstein, dem Sudetenland, Teilen von Österreich und im Kurlandkessel in Ostpreussen vorhandenen Reste der deutschen Wehrmacht bedingungslos.

Ein Gedanke zu „Hintergrund: Die Schlacht von Stalingrad 1942/43“

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