Vielen Dank für alle, die uns mit einer Spende bei unserer kleinen Weihnachtshilfsaktion 2015 für Menschen in der Ost-Ukraine unterstützt haben. Wie geplant, haben wir die Spenden, zusammen 1500 Euro, am Weihnachtstag, den 25. Dezember 2015, kurz vor dem Weihnachtsgottestdienst an den Pfarrer der Baptistengemeinde von Shitomir, Pfarrer Igor Smolyar, übergeben. Pfarrer Smolyar ist damit und mit weiteren Spenden, die in der Baptistengemeinde gesammelt wurde, am 3. Januar 2016 über Kiew und Saboroshje selbst ins Kriegsgebiet gefahren, um die Verteilaktion zu leiten.
Hier einige Fotoimpressionen, weitere Infos zum Verlauf der Hilfsaktion. Und Informationen, wie Sie der Ukraine Hilfe Berlin e.V., helfen können.
Hier finden Sie chronologisch meine Newsletter zu Themen aus Politik und Wirtschaft in SUPERillu. Die meisten Links zu Druckseiten sind noch gültig (Stand April 2016)
Newsletter 14/2016
Lesenswert, aus der aktuellen SUPERillu (Heft 13/2015, noch bis morgen im Handel):
Wo Europas Freiheit – das „Europäische Zentrum Solidarnosc“ in Danzig. Am Ort der einstigen „Lenin-Werft“, wo 1980 der am Ende erfolgreiche Solidarnosc-Aufstand gegen die kommunistische Diktatur begann, entstand Europas größte Ausstellung über die Revolutionsjahre in den 80ern. Unser Bericht zeigt die Ausstellung und erzählt die Geschichte dieses Aufstandes, der das Leben aller Menschen in Mittel- und Osteuropa vor einem Vierteljahrhundert entscheidend veränderte. Hier unser Bericht für Sie als PDF.
Ab Donnerstag im Handel im neuen Heft 14/2015 u.a. folgende Themen:
Nach den Anschlägen auf das Herz Europas:
Was Europa aus den solchen Anschlägen von Brüssel lernen muss, wenn es den Kampf gegen islamistischen Terror gewinnen will. Und wieso ausgerechnet im Herzen der EU, die eher für ihre überbordende Bürokratie bekannt ist, der Staat versagt.
SUPERillu-Politikchef Gerald Praschl reiste nach Kasachstan und schreibt hier über die nach Russland flächenmäßig größte ehemalige Sowjetrepublik, die heute, anders als Putins Russland, die EU vor allem als Partner sieht
Ein demokratisches Musterländchen ist Kasachstan nicht, im Gegenteil. Seit 25 Jahren regiert dort Nursultan Nasarbajew, 75, genau wie Putin im benachbarten Russland, wie ein absolutistischer Fürst, wenn auch als „gewählter“ Präsident.Anders als Putin pflegt Nasarbajew mit dem Westen aber ein entspanntes Verhältnis, besonders auch mit Deutschland. 2012 schlossen Nasarbajew und Angela Merkel ein Rohstoff- und Investitionsabkommen. Kasachstan liefert demnach Deutschland viele dort vorkommende Rohstoffe, vor allem die im Hightech-Bereich begehrten „Seltenen Erden“. Im Gegenzug investieren deutsche Firmen, darunter Siemens, in den Ausbau des Landes zu einem Industrieland. Am 21. Dezember 2015 unterzeichnet Kasachstan nun ein umfangreiches Abkommen über „strategische Partnerschaft und Kooperation“ mit der EU. Inhalt unter anderem: Finanz- und Zollsystem sollen angeglichen, der Handel damit angekurbelt werden.
„Der Zweite Weltkrieg war gerade zwei Wochen beendet, als ich im Mai 1945 in den Ruinen Berlins geboren wurde. Wir Kinder, mein Bruder Ulrich wurde drei Jahre später geboren, wuchsen in dem riesigen Trümmerfeld auf. Am berühmten Spreebogen, fast neben dem heutigen Bundestag und dem Bundeskanzleramt waren meine Spielplätze.“ So fing die kleine Lebensgeschichte an, die Bärbel Bohley in dem Buch „Mut-Frauen in der DDR“ über sich aufschrieb, das Rüdiger Rosenthal und ich im Jahr 2006 gemeinsam publizierten.
Heute, am 24. Mai 2015, wäre Bärbel Bohley 70 Jahre alt geworden. Im September 2011 starb sie, viel zu früh, an Krebs. Ihrem bewegten Lebenslauf ging daher leider ein letztes Kapitel verloren. Im vorletzten waren wir Freunde, als sie, seit 1996, in Bosnien-Herzegowina half. Zunächst betreute sie im staatlichen Auftrag einige Hilfsprogramme, um kriegszerstörte Häuser wieder aufzubauen. Dann organisierte sie mit dem von ihr gegründeten Verein Seestern e.V. selbst Hilfsprogramme, sammelte Spenden und Hilfsgelder, unter anderem vom Auswärtigen Amt. Tausende durch den Krieg obdachlos gewordene Flüchtlingsfamilien, die heute unter anderem in mehreren neu aus dem Boden gestampften Dörfern rund um Mostar leben, verdanken dieser Hilfe beim Bau ihrer Häuser und der komplizierten Wasserversorgung auf den „Wastelands“, die ihnen die Regierung dazu zugewiesen hatte, viel. Knallhart, aber auch mit viel Herz, waren ihre Verhandlungen mit örtlichen Bauunternehmern, denen sie erfolgreich begreiflich machte, dass mit Bärbel Bohley und ihrem Mann und Partner, dem bosnischen Lehrer Dragan Lukic, keine krummen Geschäfte zu machen waren, sondern nur Termineinhaltung, Transparenz, angemessene Preisgestaltung und ordentliche Bauleistung zählten. Das war damals schon ihr viertes Leben.
Interview mit Valentin Falin, erschienen in SUPERillu Heft 12/2015:
Von seinem Küchenfenster in der Moskauer Bolschaja-Jakimanka-Straße aus kann Valentin Falin die Türme des Kreml sehen. Falins Frau Nina, 59, serviert den SUPERillu-Redakteuren Gerald Praschl und Marc Kayser Kaffee. Die Drei-Zimmer-Wohnung der Falins gleicht einem Museum. Das Ehepaar lebt dort inmitten seiner Gemäldesammlung, umgeben von Stilmöbeln und Falins großer Bibliothek.
Moskau, Anfang März 2015. Das Tagesgespräch der meisten Menschen ist „die Krise“. Und der Verfall des Rubels, der binnen eines Jahres fast die Hälfte seines Wertes verloren hat. Für viele Russen heißt das: eisern sparen. Importwaren wurden bis zu hundert Prozent teurer, sind für viele Durchschnittsverdiener nun wieder unerschwinglich. Und auch die Besserverdienenden, von denen es in in der Zehn-Millionen-Stadt- Moskau viele Hunderttausend gibt, müssen überlegen, ob sie sich den Sommerurlaub „im Westen“, in der Türkei, auf Zypern oder in Ägypten, noch leisten können. Der Krieg in der Ost-Ukraine mag ein fernes Kanonen-grollen sein, dass die meisten Russen nur übers Fernsehen erreicht. In ihrem Geldbeutel ist er aber bereits angekommen. Die Zeitungen sind am Morgen des Interviews voll mit einem Thema: dem Mord an dem Oppositionellen Boris Nemzow, der nicht weit von der Wohnung der Falins erschossen wurde.