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Email: gerald.praschl(at)me.com
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Autor: Gerald Praschl, erschienen in SUPERillu Heft 6/2015.
Es war am 27. Januar 1945 um drei Uhr nachmittags, als ein Stoßtrupp der „60. Armee“ der „1.Ukrainischen Front“ die einstige Kaserne im polnischen Oświęcim erreichte. Kommandant der Einheit war ein ukrainischer Jude: Anatoly Shapiro aus Charkiw, 32 Jahre alt, im Zivilberuf Ingenieur. Der Tag, an dem Auschwitz befreit wurde weiterlesen
Was wurde im Vorfeld nicht alles über Sotschi geschrieben. Von kaputten Duschen,Vierer- Toiletten und unfertigen Hotels war die Rede. Doch nach der glanzvollen und herrlich unaufgeregten Eröffnungsfeier sind Sportler wie Beobachter voll des Lobes. Ein feierfreudiges Publikum, moderne Sportstätten und der Kontrast zwischen den Palmen in Sotschi und dem Schnee in den Bergen gilt inzwischen als der große Reiz der Spiele im Kaukasus. Das Gemecker einiger Journalisten und Besucher mutete daher an wie das Genörgel von Pauschaltouristen.
Nicht nur Alt-Kanzler Gerhard Schröder regte das auf. Solche Berichte seien „reichlich unfair“, meinte er. Sicher ist Schröder, aufgrund seiner Aufsichtsratstätigkeit für das deutsch-russische Konsortium Nordstream, vielleicht etwas parteiisch. Aber auch der deutsche „Spiegel“-Korrespondent Benjamin Bidder kritisierte die „einfältige Häme“ in zahlreichen westlichen Berichten. Bidder schreibt: „Die Russen verstehen die Welt nicht mehr, und das liegt nicht an den Russen. Sie feiern in Sotschi eine Party. Wir sind die Gäste, die sich den ganzen Abend an einer Bionade festhalten und sich über das Klo des Gastgebers das Maul zerreißen.“ Während viele Journalisten meckerten, fühlen sich die Sportler in Sotschi offenbar sehr wohl. Sie schwärmen von dem subtropischen Klima – derzeit sind es elf Grad plus in Sotschi – und dem perfekten Schnee im 50 Kilometer entfernten Krasnaja Poljana.
Selbst der Berliner Deutsch-Russe Wladimir Kaminer, sonst nicht als Kreml-Freund bekannt, nahm „Putins Olympia“ in Schutz: „Ich denke, die Gastgeber haben alles getan, um der Welt ihre Gastfreundschaft zu präsentieren“, sagte er. Es bringe auch nichts, so Kaminer, jetzt über das viele Geld zu jammern, das die Spiele kosten und darüber, dass von den 40 Milliarden Euro wohl einiges in Korruption versickerte. Jetzt solle man feiern und Spaß haben.
Das sieht auch eine breite Mehrheit der Russen so. Zwar sind laut Umfrage des Moskauer Meinungsforschungsinstituts Levada 38 Prozent aller Russen der Meinung, ihre Obrigkeit habe die Spiele nur veranstaltet, um sich große Summen aus der Staatskasse anzueignen.Aber: Trotzdem sind 53 Prozent der Meinung, es sei „definitiv“ oder „eher“ richtig gewesen, die Spiele nach Sotschi zu holen. http://www.levada.ru/05-02-2014/zimnie-olimpiiskie-igry-v-sochi-interes-nadezhdy-i-otsenka ). Und 65 Prozent freuen sich auf russische Siege.
Gerald Praschl, erschienen in SUPERillu 8/2014
„Heimat haben und Welt. Und niemals mehr der Lüge den Ring küssen müssen“, dichtete Reiner Kunze, nachdem er 1977 die DDR verlassen hatte. Vorher hatten sie seine Bücher eingestampft und ihn aus dem Schriftstellerverband geworfen. Nun wurde er für sein Engagement gegen das SED-Regime und für die Aufarbeitung geehrt. http://www.superillu.de/
exklusiv/reiner-kunze-hohenschoenhausen-preis-2014
Der Schriftsteller Reiner Kunze, 81, ist mit dem Hohenschönhausen-Preis ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung ehrt Menschen, die sich einst in besonderer Weise gegen die SED-Diktatur engagiert hatten und sich um deren Überwindung und Aufarbeitung verdient gemacht haben. Die Verleihung des Preises fand in der Vertretung des Saarlandes beim Bund in Berlin statt, Laudator war der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff.
Im Berliner Adlon-Hotel erklärt der EU-Sonderbeauftragte für die Ukraine, der ehemalige polnische Präsident Alexander Kwasniewski im Gespräch mit Konrad Schuller am 17. Februar 2014 seine Sicht auf die Lage in der Ukraine. Er sei gegen Sanktionen, auch gegen solche, die sich nur gegen die Einreise oder West-Konten von Spitzenfunktionären richteten. Das sei derzeit ein falsches Signal. Gegenüber Belarus hätten vergleichbare Sanktionen bisher auch nichts gebracht. Kwasnieski sprach sich dafür aus, weiter intensiv mit der russischen Führung zu reden, äußerte aber auch, er habe keine Hoffnung, dass Verhandlungen ein Ergebnis bringen könnten, in der die russische Führung mit einer EU-Assoziierung der Ukraine „glücklich“ sein könne. Das sei aber auch egal, eine Entscheidung liege ausschließlich beim ukrainischen Volk, auch die EU werde jede souveräne Entscheidung der Ukraine akzeptieren, ob für oder gegen eine Assoziierung. Das Problem sei, dass die russische Führung das umgekehrt der Ukraine keineswegs zugestehe. „Die Ukraine ist aber nicht Russland“, so Kwasniewski. Anders als bei großen östlichen Nachbarn gäbe es in der Ukraine auch eine Zivilgesellschaft, das stelle den größten Unterschied dar. Nach einem möglichen Wahlsieg proeuropäischer Kräfte in der Ukraine müsse die EU auf eine schnelle wirtschaftliche und finanzielle Hilfe für das Land vorbereitet sein. Aber auch auf dem Weg dahin, möglicherweise 13 Monate bis zur Präsidentenwahl 2015, solle die EU positive Signale setzen, so Kwasniewski. So halte er auch eine „Liberalisierung“ des Visa-Regimes für „großartig“.
Ein Gutes hätte die aktuelle Krise auch, nämlich das wiedererwachte Interesse der Westeuropäer an ihrem östlichen Nachbarn. Kwasniewski :„Heute verstehen wir in der EU die Probleme der Ukraine viel besser als noch vor sechs Monaten.“
Gerald Praschl