Interview: Gerald Praschl, erschienen in SUPERillu Heft 26/2012
Das fragte ich, drei Wochen vor dem Finale der Fußball-EM 2012 Wiktor Janukowitsch, Präsident der Ukraine, der wegen der Behandlung seiner einstigen politischen Rivalin, Julia Timoschenko und Demokratie-Defiziten in seinem Land heftiger Kritik und Boykott-Drohungen ausgesetzt war. Das Interview, Juni 2012, im Präsidentenpalast in Kiew:
Gerald Praschl. „Roland Jahn- Ein Rebell als Behördenchef“, Verlag Ch.Links, Berlin, 2011
Roland Jahn
Ein Rebell als Behördenchef
Gerald Praschl, Verlag Ch.Links, Berlin, 2011
240 Seiten, 40 Abbildungen
ISBN 978-3-86153-641-3 (Bei Amazon kaufen)
19,90 Euro (D), 20,50 Euro (A),
28,90 sFr (UVP)
Der Journalist Gerald Praschl legt eine erste politische
Biografie des Bürgerrechtlers und Chefs der Stasiunterlagenbehörde Roland Jahn vor. Schon als Jugendlicher gerät Jahn ins Visier der Stasi, wird nach seinem Eintreten für Biermann 1976 exmatrikuliert, später inhaftiert, wegen »Öffentlicher Herabwürdigung der staatlichen Organe« verurteilt und schließlich gegen seinen Willen 1983 in den Westen abgeschoben.
Interview mit dem ehemaligen polnischen Präsidenten Lech Walesa, Danzig, 2012, für SUPERillu
Interview mit Lech Walesa in Danzig 2012, mit Andrzej Stach und Fotograf Nikola Kuzmanic
Von seinem Bürofenster aus hat man den vielleicht schönsten Blick auf Danzig. Vom dritten Stock im „Grünen Tor“, einem vierhundert Jahre alten historischen Gebäude, schaut Lech Walesa, 68, hinunter auf den Langen Markt, das Herz der traditionsreichen Hansestadt Danzig. Er empfängt das SUPERillu-Team ganz leger, im Hawaii-Hemd und sagt: „Setzen Sie sich schon mal, ich komme gleich“. Dann checkt er am Schreibtisch noch seine E-Mails. Ein Mitarbeiter macht mit Walesas Tablet-Computer ein Foto. Walesa nimmt das Gerät, drückt drauf herum und sagt: „Gucken Sie mal, jetzt ist das Foto schon online auf meiner Web-Seite. Ich bin zwar schon im Rentenalter, aber technisch auf dem neuesten Stand.“
Bärbel Bohley, Gerald Praschl, Rüdiger Rosenthal: „Mut-Frauen in der DDR“, erschienen 2006 bei Langen Müller Herbig, München, ISBN978-3776624342
Als „Hort der Gleichberechtigung“ wird die DDR oft dargestellt, als Staat, in dem Frauen alle Möglichkeiten offen standen. Doch die Praxis sah anders aus: Ob im Politbüro, im SED-Zentralkomittee, in den Betrieben und der DDR-Regierung – die Spitzenpositionen wurden von Männern besetzt. Im Widerstand gegen die SED spielten Frauen jedoch eine herausragende Rolle. Was waren ihre Motive, gegen die Diktatur aufzubegehren und Zivilcourage zu zeigen? Waren sie weniger anfällig für die Verlockungen der Macht und der Privilegien, nach denen viele Männer strebten?„Mut-Frauen“ in der DDR weiterlesen →
Von Gerald Praschl, erschienen in SUPERillu Heft 18/2010
Brunhilde Hanke, einst Bürgermeisterin von Potsdam, war SED-Funktionärin, ihre Tochter Bärbel wollte in den Westen abhauen. Das hat sie entzweit. Heute wieder versöhnt, wirbt Tochter Bärbel mit einem Buch, das sie zusammen mit dem einstigen Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye schrieb, um Verständnis für ihre einst linientreue Mutti. Und erklärt, warum sie den Kommunismus heute für überholt hält.
Es war ein Generationenkonflikt, wie es ihn in vielen DDR-Familien gab. Die Eltern begeistert vom Sozialismus, die eigenen Kinder Rebellen gegen das System. Wie bei den Hankes aus Potsdam. Nach außen hin wirkten sie wie eine sozialistische Musterfamilie. Mutter Brunhilde (heute 80) war Spitzenfunktionärin. Von 1961 bis 1984 SED-Oberbürgermeisterin von Potsdam, Mitglied im Staatsrat und Volkskammerabgeordnete, eine gläubige Parteisoldatin. Aber dann brach diese Fassade zusammen, als Ende der 70er-Jahre ihre Tochter Bärbel von der Stasi dabei erwischt wurde, wie sie mit Freunden die Flucht in den Westen plante.